Zusammen stark – ein besonderer Social Day in Ratingen
Hand in Hand: Beim Social Day in Ratingen mit dem Unternehmen StepStone packten alle zusammen an - von den Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeitenden des Wohnhauses für Menschen mit psychischen Erkrankungen bis zu den ehrenamtlichen Handwerkern. Der Tag war im besten Sinne inklusiv und zeigte eindrucksvoll, wie Barrieren fallen können, wenn es Raum für Begegnung gibt und zusammen an einem Strang gezogen wird. So stand am Ende des Tages neben einem neuen Gewächshaus und einem Holzpavillon vor allem die gemeinsame Zeit im Vordergrund.
Neun Mitarbeitende der StepStone GmbH aus der Geschäftsstelle in Düsseldorf kamen an einem sonnigen Julitag ins Wohnhaus der Graf Recke Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik nach Ratingen. Dort leben 16 Menschen mit unterschiedlichen psychischen Erkrankungen. Ziel dieses Social Days war es, neue Begegnungsräume im grünen Außenbereich des Hauses zu schaffen. Die Begrüßung fand im großen Kreis statt. „In einer Hausversammlung gemeinsam mit den Bewohnern“, so Sascha Zenses vom Bewohnerbeirat, „wurde die Anschaffung eines Pavillons im Garten, der fortan für Speis und Trank sowie geselligem Zusammensein im Freien vorgesehen ist, beschlossen.“ Zenses bedankte sich im Namen aller Bewohner beim Social-Day-Team für ihren tatkräftigen Einsatz und ihre Spende für die Anschaffung von Gewächshaus und der Materialien für den Holzpavillon. StepStone ist ein digitales Recruiting-Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf.

Richtige Challenge
Doch zunächst mussten die Handwerker noch die tragenden Balken des Daches für den Pavillon anbringen, bevor es für das Team losging. Daher startete zunächst der Aufbau des Gewächshauses für die Außenanlage des Wohnhauses. Dort sorgten die vielen Einzelteile und ein sperriges Handbuch zunächst für Kopfzerbrechen. „Das ist eine richtige Challenge“, befand Yannic Desch. Doch zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern nahm das Social-Day-Team sich der Herausforderung sportlich an. Als die Balken des Pavillons dann standen, teilte sich die Gruppe in zwei auf. Die einen werkelten geduldig weiter am Gewächshaus und die anderen zimmerten das Dach des Pavillons.
Mittags gab es die verdiente Pause, die alle sichtlich genossen. Die Mitarbeitenden der Graf Recke Stiftung hatten für das leibliche Wohl, vom selbstgemachten Nudelsalat bis zum Grillen samt veganen Alternativen, gesorgt. Ein Bewohner spielte Gitarre und sang selbstkomponierte Lieder. Es gab auch einen Besuch am Jubiläumsmobil, die Mitarbeitenden von StepStone zeigten großes Interesse an der 200-jährigen Stiftungsgeschichte und den interaktiven Elementen des Mobils, um mehr über die soziale und diakonische Arbeit zu erfahren.
Bettina Gottschalk lebt seit 2008 im Wohnhaus und wollte sich den Social Day nicht entgehen lassen und packte überall beherzt mit an: „Ich hab‘ extra Urlaub dafür genommen von der Werkstatt für angepasste Arbeit“, verriet sie beim Essen. Nicht nur für die Bewohner war der Tag aufregend und eine Premiere, sondern auch für das neunköpfige Team von StepStone war es der erste gemeinsame Social Day. Fabian Leisle kam von Köln angereist und zeigte sich begeistert, den Tag auch als Teamevent nutzen zu können: „Wir haben uns gemeinsam für diese Aktion entscheiden. Das ist einfach eine coole Sache.“
Social Days sensibilisieren für soziale Anliegen
Am Ende des Social Days und nach großer Kraftanstrengung waren das Gewächshaus und das Dach des Pavillons weitestgehend fertig. Bereichsleiter Frank Schwanz betonte daneben vor allem den Aspekt der Teilhabe, den er als größte Aufgabe für das Arbeitsfeld sieht. Für ihn seien Aktionen wie Social Days schon gelebte Kultur und immer sehr bereichernd: „Sie schaffen Räume für Begegnung, helfen dabei, Barrieren und Berührungsängste abzubauen.“ Social Days sensibilisieren für die Lebenswelt von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, wie Frank Schwanz sagt. Denn viel zu oft, gelte es doch noch als Tabuthema. So seien Social Days daher ein „besonderes Highlight.“
Die Mitarbeitenden des jungen Social-Day-Teams haben viele Eindrücke mitnehmen können: „Einen Tag wie heute sollte es öfter geben“, sagte Lisa Gerhardt und freute sich darüber, dass das bei ihrer Firma unterstützt werde. Charlotte Walwei, die firmenseitig die Organisation des Tages übernahm, zeigte sich ebenfalls „begeistert, wie die Interaktion zwischen den Bewohnern und uns funktioniert hat. Und, dass wir zusammen etwas bewegt haben. Mir hat‘s richtig gut gefallen.“
„Es war der Hammer!“
Auch Yannic Desch fand nach der Herausforderung am Gewächshaus besondere Schlussworte zu der Erfahrung eines Social Days mit der Graf Recke Stiftung: „Es war der Hammer und höchst professionell organisiert. Ich glaube jeder von uns hat heute etwas mitgenommen. Und es war toll, das im Team zu machen - und damit meine ich mit unserem Team von StepStone und den Bewohnern.“