Virtuelle Wissensvermittlung

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Für die Mitarbeitenden der Graf Recke Wohnen & Pflege wird sich im Bereich der Fort- und Weiterbildungen künftig einiges ändern. Die Verantwortlichen des Geschäftsbereichs sind derzeit dabei, das Fortbildungsprogramm verstärkt in eine digitale Ausrichtung zu führen. Sprich: In vielen Fällen wird der virtuelle Raum den klassischen Seminarraum ersetzen. Das hat viel mit den Einschränkungen durch Corona zu tun – aber nicht nur.

Die zukünftigen Fort- und Weiter­bildungen von Mitarbeitenden der Graf Recke Wohnen & Pfle­ge werden zu einem großen Teil digital stattfinden: Corona lässt Seminare mit direktem Kontakt derzeit nicht oder nur eingeschränkt zu. Doch die Akzeptanz des sogenannten Blended Learnings ist mittlerweile groß. Denn die Wissensvermittlung über Notebook, Tablet oder Smartphone hat unbestritten Vorteile, die über die Pan­demie hinausreichen. Neuland ist der virtu­elle Seminarraum für den Geschäftsbereich ohnehin keineswegs.

»Ganz viele Mitarbeitende sind mit dem digitalen Lernen schon vertraut«, sagt Sandra Hübner, bei der Graf Recke Woh­nen & Pflege für das Seminarmanagement zuständig. Im Frühjahr 2019 nämlich starte­ten die ersten Fortbildungen in dieser Form, in denen es unter anderem um Hygiene, Expertenstandards oder den Umgang mit demenziell Erkrankten ging. »Von Corona war damals noch lange nicht die Rede«, betont Personalentwicklerin Hübner. Dass aus dem ersten Pilotprojekt, das einst im Seniorenzentrum Zum Königshof in Düssel­dorf startete, ein Angebot für prinzipiell alle Einrichtungen des Geschäftsbereichs wird, hat vor allem mit dessen unbestrittenen Vorzügen zu tun.

Beim sogenannten E-Learning werden die Fortbildungsinhalte über ein Computer­programm vermittelt und sind jederzeit und von fast überall abrufbar, ob über Note­book, Tablet oder Smartphone. Das mache die Mitarbeitenden unabhängig, beschreibt Sandra Hübner einen der positiven Aspek­te dieser Art der Wissensvermittlung, die durch Podcasts, Videos und »teilweise sogar recht spielerisch« geschehe. Im Zwei­fel seien die Seminarleitenden bei Fragen zudem online für die Teilnehmende erreich­bar. Dank der positiven Resonanz von allen Seiten wird diese Art der Fortbildung dem­nächst in weiteren Häusern der Stiftung, wie etwa in Hilden, ebenfalls eingeführt.

Sandra Hübner

ist bei Graf Recke Wohnen & Pflege für das Seminarmanagement zuständig.

Das neue Angebot wird es laut Sandra Hüb­ner zudem künftig für einen großen Teil der Fortbildungen geben. »Face-to-Face- Seminare sind im Moment nur sehr ein­geschränkt mit wenigen Teilnehmenden in entsprechend großen Räumen mög­lich«, erläutert sie. Das mache klassische Präsenzfortbildungen schwierig. Für die Leiterin des Seminarmanagements ist das jedoch kein Drama: Teile des Programms seien schon vor Corona als Online-Angebot geplant gewesen, nun stelle man eben noch umfassender um, sagt sie.

Vollständig wird man auf Präsenzver­anstaltungen allerdings nicht verzichten. Es wird laut Sandra Hübner »eine gute Mischung« geben zwischen realen und digitalen Formaten, die vom E-Learning bis hin zu virtuellen Klassen­räumen reichen, in denen Seminare ähnlich wie normale Präsenzveranstaltungen, abgehalten werden. »Hier trifft man sich tatsächlich. Zwar nicht körperlich, aber online«, sagt sie. Man könne sich sehen, Wissen aufnehmen, sich austauschen und sogar in Kleingruppen zusammen­arbeiten. Dass man im Geschäftsbereich mit der digitalen Wissensvermittlung bereits mehr als ein Jahr Erfahrung hat, wird nun zum Vorteil.

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Zur recke:in 4/2020

Die Pflegekräfte sehen das mehrheitlich offenbar genauso. »Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass es für diese Form des Lernens mittlerweile eine große Akzeptanz gibt«, sagt Hübner. Und auch, wenn es angesichts vermehrter Telefonkonferenzen und Team­besprechungen über Video vereinzelt zu Ermüdungserscheinungen komme, »die Hemmschwelle ist gesunken«, hat sie fest­gestellt. Das hat handfeste Gründe. Viele erkennen laut Sandra Hübner jetzt den unschlagbaren Vorteil von digitalen Fort-und Weiterbildungsmaßnahmen: »Dass trotz einer weltweiten Pandemie nicht alles zum Erliegen kommt!«

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