Video-Interview: Ein Zuhause in Gemeinschaft

|

Das Graf Recke Quartier Neumünster soll Maßstäbe setzen, über Schleswig-Holstein hinaus. Die derzeit entstehende Einrichtung wird nicht nur Seniorinnen und Senioren mit unterschiedlichstem Unterstützungsbedarf künftig ein dauerhaftes Zuhause bieten. Durch Einbindung von Angeboten für alle Generationen soll echte Gemeinschaft möglich werden. Geschäftsführer Jürgen Büstrin nennt es „ein Lebenskonzept der gegenseitigen Hilfe“.

Im schleswig-holsteinischen Neumünster, in Sichtweite zur bestehenden Senioreneinrichtung Haus Reckeblick der Graf Recke Stiftung, entsteht ein Leuchtturmprojekt. Das betrifft nicht nur die architektonische Dimension der Neubebauung auf dem 9.000 Quadratmeter großen Grundstück. Mit dem Graf Recke Quartier Neumünster setze man vielmehr die Idee um, „die all das umfasst, was die Graf Recke Stiftung mit ihren Angeboten und Kompetenz ausmacht und jetzt auch im neuen Quartier angeboten werden wird“, betont der Geschäftsführer des Zentrums für Pflege und Therapie Haus Reckeblick, Jürgen Büstrin, der auch das neue Quartier verantworten wird. Kinder sowie junge Menschen mit Unterstützungsbedarf werden hier gleichermaßen ein neues Zuhause in gelebter Gemeinschaft finden.

Das ist das Außergewöhnliche an dem rund 16 Millionen Euro teuren Projekt, das generationsübergreifendes, betreutes und inklusives Wohnen mit Nachbarschaftshilfe verbinden will. „Im Graf Recke Quartier Neumünster werden zukünftig junge und alte Leute leben, die einen Hilfe- und Unterstützungsbedarf haben – und die in Gemeinschaft leben wollen“, sagt Jürgen Büstrin. Er denkt dabei an Menschen, die sich dafür entscheiden, „miteinander achtsam und wertschätzend umzugehen“. Er nennt dies „ein Lebenskonzept der gegenseitigen Hilfe“.

Video: Geschäftsführer Jürgen Büstrin über das neue Quartier und das Haus Reckeblick

Dass es für diese Art des Wohnens und der Versorgung einen Bedarf gibt, daran hat der Geschäftsführer keinen Zweifel. Was man für Neumünster brauche, sei eine Versorgungssituation, bei der sich die Menschen das auswählen können, was sie brauchen und wünschen. Dies war das Ergebnis einer Pflegekonferenz aus dem Jahr 2015. „Das war initial, sich um dieses Grundstück zu bewerben und konzeptionell das Graf Recke Quartier Neumünster zu entwickeln“, so Jürgen Büstrin.

Der Stiftungsvorstand zeigte sich begeistert, und so entsteht im Stadtteil Brachenfeld-Ruthenberg ein in der Region bislang einzigartiges Angebot: 77 geplante Wohneinheiten für Senioren mit „Wohnen mit Service“ sowie „Wohnen mit Betreuung“ sind dabei lediglich der Grundstock. Auch bei steigendem Pflegebedarf soll möglichst niemand mehr ein neues Zuhause suchen müssen. Vorgesehen sind zudem Hausgemeinschaften für zwölf demenziell erkrankte Menschen sowie eine Tagespflege für bis zu 16 ältere Personen. Ergänzt wird dies durch eine Begegnungsstätte als niedrigschwelliges Betreuungsangebot mit kultureller Ausrichtung sowie ein Beratungsbüro für die Bereiche ambulant und stationär.

Alle Generationen im Quartier

So folgt das Projekt einem inklusiven Ansatz, der unterschiedliche Hilfebedarfe berücksichtigen wird. Die eigentliche Neuerung allerdings ist die Öffnung des Quartiers für alle Generationen. Im Graf Recke Quartier Neumünster, in das planmäßig im Mai 2022 die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen, werden nämlich auch Menschen leben, „die mit ihrer Jugend das Alter bereichern“, wie Jürgen Büstrin es ausdrückt.

Unter anderem werden im Quartier drei Wohngemeinschaften für insgesamt zwölf junge Erwachsene mit Behinderung sowie auch eine Kita mit 60 Plätzen entstehen. Auf diese Kinder, „mit ihrer klaren, unverfälschten Neugier“, freut sich der Geschäftsführer ganz besonders.  Hinzu kommen junge Menschen mit geistig-körperlichem Handicap, „die das Miteinander in einer Art und Weise inspirieren werden, dass Gemeinsamkeit groß gelebt werden kann“, sagt er. Das Mitarbeitendenteam wiederum werde mit all seiner Professionalität, so Jürgen Büstrin, dafür sorgen, dass all das funktioniert. Und dass die Menschen, trotz individualisierter Lebensansprüche, „gemeinsam ein gutes Zuhause finden“.

Mehr zum Thema

200 Jahre soziale Arbeit: Die recke:in 1/2022 beschäftigt sich zum Auftakt des Jubiläumsjahres mit den Wurzeln und dem Wachsen der Stiftung. Dort erfahren Sie auch mehr über die Entwicklung der Graf Recke Wohnen & Pflege seit 1995.

Mehr erfahren

recke:newsletter

Was wir bewegen. Was uns bewegt: News und Storys aus der Graf Recke Stiftung.

Jetzt abonnieren