Nachhaltigkeit braucht Hoffnungshelden
Beim Neujahrsempfang der Graf Recke Stiftung stellte sich der neue Personalvorstand vor und erklärte der Gastreferent, warum Nachhaltigkeit Führungsaufgabe sei und es "Hoffnungshelden" brauche.
Für den Neuen war es der erste Neujahrsempfang und gleichzeitig sein erster offizieller Auftritt vor einer breiteren Öffentlichkeit: Jens Leutner ist seit 1. November Personalvorstand der Graf Recke Stiftung. Offiziell begrüßt wurde Leutner von seiner Kollegin, Finanzvorstand Petra Skodzig: "Wir haben so viel vor, es gibt sehr viel zu tun und immer noch und immer wieder viel zu gestalten", so Skodzig. "Deshalb freue ich mich, dass wir als Vorstand wieder komplett sind, denn zusammen kann man mehr und Starkes bewegen."
Jens Leutner berichtete in seiner Vorstellungsrede, er habe sein "gesamtes Berufsleben in Genossenschaftsbanken verbracht". Nun sei ihm der Sinn nach etwas Sinnstiftendem gewesen. Eine der wesentlichen Herausforderungen in seinem neuen Arbeitsfeld werde die Entwicklung einer Personalstrategie gegen den Fachkräftemangel sein. Und auch dort wolle er auf eine "Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Nutzens und der Wirksamkeit unserer sozialen Arbeit im Stiftersinne" setzen. Dazu gehöre auch die Nachhaltigkeit, so Leutner, "denn soziale Arbeit ist per se nachhaltig".
Impulsreferent Thorn Kring verknüpfte beide Fäden zu einem flammenden Plädoyer, Nachhaltigkeit als Chance zu begreifen und dafür die Führungskräfte in die Pflicht zu nehmen. "Sie müssen die Dynamik entfalten und Rahmen setzen für das Verhalten der Mitarbeitenden, müssen über gutes Handeln Sinn stiften und Grundlagen schaffen." Die Voraussetzungen seien gut im kirchlich-diakonischen Kontext, meint Kring: Die christliche Hoffnung gehöre zum Kerngeschäft. "Sie können also wählen: Team Apokalypse oder Team Hoffnungshelden?" Seine Empfehlung: "Einfach machen, das Gute erzählen und im Team Hoffnungshelden dabei sein."
Ingo Dreyer vom Verband der diakonischen Dienstgeber in Deutschland (V3D) blieb es vorbehalten, in seinem Grußwort noch einmal die harten Fakten vorzutragen: Der Fachkräftemangel erfordere neue Arbeitsstrukturen in der Diakonie und Nachhaltigkeit eine planbare und auskömmliche Refinanzierung. Mut mache, dass eine soziale Institution wie die Graf Recke Stiftung es durch alle Jahrhunderte geschafft habe, immer neue innovative Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen gefunden zu haben.
Präses Dr. Wolfgang Nockelmann dankte abschließend dafür, dass die Stiftung in dieser schwierigen Zeit gut dastehe: "Das ist das Werk Ihrer wichtigen Arbeit, liebe Mitarbeitenden, aber auch Ihrer Unterstützung, liebe Freundinnen und Freunde der Graf Recke Stiftung. Gehen wir den weiteren Weg gemeinsam mit Optimismus, Beharrungsvermögen und gerne auch Enthusiasmus für unsere Aufgaben."
Musikalisch hochklassig begleitet wurde der Neujahrsempfang in diesem Jahr vom Freiburger Barockorchester mit Judith von der Goltz und Corina Golomoz.