Mehr als Wassergüsse

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Zum 200. Geburtstag  des Naturheilkundlers Sebastian Kneipp plant die Mülheimer Kita „Sonnenblume“ zahlreiche Aktionen und Projekte

Am 17. Mai jährt sich der Geburtstag des Theologen und Naturheilkundlers Sebastian Kneipp zum 200. Mal. Dieses Jubiläum nimmt die evangelische Kindertagesstätte Sonnenblume in Trägerschaft der Graf Recke Stiftung zum Anlass für ein besonderes Jahr: Zahlreiche Aktionen und Projekte für die rund 100 Kinder und deren Eltern stehen ganz im Zeichen der Kneippschen Lehre. Aus gutem Grund: Die Kita in Mülheim an der Ruhr arbeitet auch sonst nach dessen Grundprinzipien – und dabei geht es um weit mehr als Wassergüsse.

Die Wassergüsse seien ohne Zweifel das, was viele mit Sebastian Kneipp zunächst in Verbindung bringen, sagt Einrichtungsleiterin Monika Brencher. Zu dessen ganzheitlichem Konzept gehörten allerdings fünf Säulen, von Lebensordnung über Heilkräuter, Ernährung und Bewegung bis hin zum Wasser eben. „Nur gesunde Kinder können gut lernen und sich entwickeln“, begründet die Gesundheitspädagogin (Sebastian-Kneipp-Akademie) den Ansatz der Kita Sonnenblume. Und so lassen sie und ihre Kolleginnen und Kollegen, die zum Teil selbst bereits eine zusätzliche Kneipp-Erzieherausbildung absolviert haben, Elemente der Lehre in den Kitaalltag einfließen. 2021 in noch intensiverer Form.

So begann das Jubiläumsjahr zum Welternährungstag am 7. März mit einer Aktion für die Kinder Zuhause: Genuss, Gemeinschaft und Geselligkeit gehörten für den Theologen Kneipp zu einer Mahlzeit nämlich genauso dazu wie gesundes Essen, erklärt Monika Brencher. Da ein Zusammenkommen bei Kaffee und Kuchen wegen der Coronabeschränkungen aber nicht in Frage kam, erhielten die Familien die Tipps für dieses eben per E-Mail. „Im Anschluss sollen die Eltern uns ihre Lieblingsrezepte einsenden, woraus wir dann ein Kochbuch für alle zusammenstellen werden“, freut sich die Kitaleiterin.

Bevor in der Kita Sonnenblume zu Kneipps Geburtstag im Mai Heilkräuter gepflanzt werden und es im Sommer etwa ums Barfußlaufen gehen wird, dreht sich bei einer Aktionswoche ab dem 15. März aber in der Tat alles ums Wasser: Eine Erzieherin hat eigens eine Wassertropfen-Handpuppe genäht und wird diese spannende Geschichten rund ums kühle Nass erzählen lassen. Die Kinder werden zudem je eine große Gießkanne für die fünf Kita-Gruppen verzieren und mehrere kleine. Diese werden später für eigene Güsse verwendet. Der Hintergrund: Mit einer Gießkanne behalf sich auch Kneipp, als er während seines Theologiestudiums die heilsamen Bäder in der heimischen Donau schmerzlich vermisste.

Man wolle die Kleinen spielerisch an das Thema heranführen, sagt Monika Brencher. Dabei gehe es nach Kneipp etwa um die positiven Auswirkungen von Bewegung, aber auch darum, entsprechende Entspannungsphasen einzubauen. „Das Ziel über allem sind glückliche Kinder“, betont sie. Bei den berühmten Kneippschen Güssen ist das fraglos ein Leichtes: „Kinder lieben Wasser“, weiß die Kitaleiterin. „Die meisten sogar kaltes.“

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