Kinderfreude Seilbahn: »Als ob ich fliegen würde«
Corona ist schon für Erwachsene eine riesige Herausforderung, für Kinder und Jugendliche umso mehr. Sie erleben ihre Kindheit seit Monaten schon mit vielen Einschränkungen. Die Graf Recke Erziehung & Bildung will den Kindern auf ihrem Außengelände in Wittlaer mit einer Seilbahn ein 40 Meter langes Stück Freude schenken. Um diesen Wunsch im nächsten Frühjahr erfüllen zu können, bedarf es noch engagierter Unterstützerinnen und Unterstützer.
Als Dimitra Georgiou den Kindern und Jugendlichen erzählt, dass auf dem Hügel der Kastanienwiese wieder eine 40 Meter lange Seilbahn installiert werden soll, staunt vor allem der siebenjährige Joel nicht schlecht: »So lang? Von Deutschland bis nach Afrika?« Tatsächlich wäre die gewünschte Seilbahn auf dem Areal der Graf Recke Stiftung in Düsseldorf-Wittlaer ein Spielgerät, das kein Standard ist. »Das ist ja schon was ganz Besonderes und gibt es in der Länge auch kaum mehr«, sagt Dimitra Georgiou, Mitarbeiterin und Fachaufsicht der Graf Recke Erziehung & Bildung.
Einige marode und überholte Geräte mussten in den letzten Jahren stillgelegt oder abmontiert werden auf dem weiten Außengelände der Wohnangebote für Kinder und Jugendliche in Wittlaer. Der Bedarf an neuen Außenspielgeräten ist groß – ganz besonders in Zeiten von Corona, wo die Kinder und Jugendlichen bereits seit Monaten viele Einschränkungen tapfer mittragen. Doch die Anschaffung der Seilbahn und die Aufbereitung des Bodens dafür ist eine enorme Kraftanstrengung:
Ohne Spenden nicht zu stemmen
Ohne Spenden und Fördermittel ist das Projekt »Kinderfreude Seilbahn« nicht zu stemmen. Warum eine Seilbahn? »Schon vor mehr als 30 Jahren stand an genau diesem Ort eine 40 Meter lange Seilbahn«, erzählt Dimitra Georgiou, die selbst schon seit 28 Jahren für die Graf Recke Stiftung arbeitet. »Diese Seilbahn war auch irgendwann überholt, entsprach nicht mehr den Anforderungen und musste vor ein paar Jahren abmontiert werden.«
Heute erinnert nur noch ein Pfosten an das beliebte Spielgerät in XL. »Wir haben mehr als 100 Kinder und Jugendliche, die hier in Wittlaer leben. Die lange Seilbahn auf dem Hügel zwischen den Bäumen war schon immer ein Abenteuer, auch für die Kinder der Nachbarschaft. Den Wunsch nach einer neuen Seilbahn wollen wir gerne erfüllen.« Der Haken: »Wir brauchen 21.000 Euro, um hier wieder eine Seilbahn aufzustellen.« Die Kosten teilen sich unter anderem in die Anschaffung der modernen Seilbahnanlage und in die Modellierung des Erdreichs auf.

Das wäre ein schöner Lichtblick für die Kinder. Denn wenn inzwischen auch nur mit der eigenen Wohngruppe erlaubt: Das Spielen und Toben im Freien war und ist gerade in der Pandemie eine beliebte und wichtige Aktivität für die Kinder und Jugendlichen. »Wir gucken, dass wir viel draußen machen, an der frischen Luft«, sagt Bastian Verhaag, stellvertretender Teamleiter der Fünf-Tage-Gruppe Wittlaer. Wie es im ersten Coronawinter genau wird, ist noch unklar.
»Alles, was an zusätzlichem Spielgerät dazukommt, wird sehr gut ankommen. Gerade so eine Seilbahn gibt es nicht überall, die Kinder werden viel Spaß haben«, sagt Bastian Verhaag. Das bestätigen dann auch alle fünf Kinder und Jugendlichen, die gerade mit ihrem Erzieher draußen auf der Kastanienwiese spielen. Maja etwa war schon ganz oft auf Seilbahnen und schwärmt davon. »Wenn der Wind durch meine Haare weht, das mag ich am liebsten.« Wie es sich auf der Seilbahn anfühlt, beschreibt die Neunjährige so: »Als ob ich fliegen würde!« Auch der elfjährige Maurice freut sich, wenn die Seilbahn kommt. »Damit wir eine Ablenkung haben. Viele Sachen schließen ja jetzt, wir haben nicht so viele Möglichkeiten. Das Schwimmbad wird mir fehlen.«
»Den Kindern fehlt auch der Austausch in der Freizeit unter den Wohngruppen, die sind ja auch untereinander befreundet oder gehen zusammen in die Schule«, berichtet der Pädagoge Bastian Verhaag von den Einschränkungen durch Corona. Das findet vor allem der 14-jährige David gar nicht gut. »Das ist halt doof und das möchte keiner so.« An seinem Verhalten ändert dies aber nichts: »Ich komme damit gut klar. Das ist halt besser für uns, für alle, dass keiner Corona kriegt.« So ist Bastian Verhaag insgesamt auch sehr stolz auf die Kinder und Jugendlichen. »Die haben absolut ein Lob verdient. Es ist für uns Erwachsene schon nicht einfach. Für die Kinder ist das noch mal schwieriger. Ich finde schon, dass die Kinder die ganze Situation sehr, sehr gut meistern.«
Die Seilbahn würde den Kindern und Jugendlichen vor allem eine große Freude bereiten und ihnen ein Stück Unbeschwertheit schenken. Gleichzeitig steigert sie ihre Mobilität. »Die Kinder benötigen für die Seilbahn kompletten Körpereinsatz. Die älteren Kinder helfen den Jüngeren, das fördert auch das soziale Miteinander«, fasst Dimitra Georgiou zusammen. Und wenn es wieder möglich wird, dass die Kinder Besuch von Freunden oder ihren Familien erhalten oder Kinder aus der Nachbarschaft zum Mitspielen kommen: »Dann sind alle herzlich eingeladen, die Seilbahn mitzunutzen.«
Seilbahn benötigt noch Unterstützung
Damit die Kinder und Jugendlichen im nächsten Frühjahr mit viel Spaß die Seilbahn runtergleiten können, werden Spendenmittel in einer Höhe von 21.000 Euro benötigt. Der Jugendrat der Graf Recke Stiftung hat bereits signalisiert, das Projekt »Kinderfreude Seilbahn« mit einer Spende zu unterstützen. Er vertritt alle rund 100 Kinder und Jugendlichen. »Der Jugendrat sieht es als sehr wichtig an, dass auf dem Gelände eine Seilbahn angeboten wird, wir brauchen mehr solcher Spielmöglichkeiten«, sagt der 16-jährige Florian aus dem Sprecherteam des Jugendrates. Doch diese Spende allein wird bei Weitem nicht reichen – daher setzt das Projekt auf zahlreiche Spenderinnen und Spender.
Ob 30, 70 oder 300 Euro: Mit Ihrer Spende für die Seilbahn machen Sie unseren Kindern gerade in Coronzeiten ein ganz besonderes Geschenk. Herzlichen Dank!
Spendenkonto:
Graf Recke Stiftung
KD-Bank eG Dortmund
IBAN DE44 1006 1006 0022 1822 18
BIC GENODED1KDB
Stichwort: RO Seilbahn
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