Ein Bild von einem Zirkus
Beim Jubiläumsfest zum 175. Geburtstag der Jugendhilfe Grünau wird ein Mitmachzirkus für die Kinder und Jugendlichen ein wichtiger Teil der Feierlichkeiten sein. Und auch die Einladungskarten zum Fest werden von einem Zirkusbild geziert sein. Es stammt von Finja aus der aus der 5-Tage-Gruppe Bielefeld-Mitte, die sich bei einem Malwettbewerb gegen 30 andere junge Künstlerinnen und Künstler aus der Einrichtung der Graf Recke Pädagogik durchgesetzt hat. Die Zehnjährige freut sich sehr. Gewonnen aber haben letztlich alle.
Im August gibt es in Bad Salzuflen ein großes Fest: Die Jugendhilfe Grünau begeht ihren 175. Geburtstag. Ein wichtiger Teil der Feierlichkeiten werden zwei Vorstellungen eines Mitmachzirkusses sein, bei denen Kinder und Jugendliche aus den Wohn- und Tagesgruppen im Mittelpunkt stehen werden. Und auch die Einladungen zum Jubiläumsfest, an Ehemalige, Eltern oder Ämter, werden von einem Zirkusbild geziert sein. Das Motiv stammt von der zehnjährigen Finja, die mit ihrem ebenso detailreichen wie phantasievollen Bild einen eigens dafür ausgelobten Malwettbewerb zum Thema „Grünau“ gewonnen hat. Wie viele andere hatte sie dabei sofort an den Zirkus im Sommer gedacht, es war das beliebteste Motiv.
Susann Schmidt-Perschall von der Stabsstelle Finanzen & Controlling in Grünau hatte die Organisation des Wettbewerbs übernommen. Sie sollte „die Kinder ansprechen und motivieren“, wie sie erzählt. Mit Erfolg: Von den aktuell rund 110 jungen Klienten der Einrichtung in Trägerschaft der Graf Recke Pädagogik gGmbH wurden rund 30 Arbeiten eingereicht, „der jüngste Künstler war sechs, die älteste Teilnehmerin 16 Jahre alt“, berichtet die Organisatorin. Aus allen Bereichen suchte Frau Schmidt-Perschall zudem Mitarbeitende und Kinder, die selbst nicht teilgenommen hatten, und als Jury über die Kunstwerke befinden sollten. Keine leichte Aufgabe, wie sich herausstellen sollte.
recke:in 1/2024 zum Thema
Unser Unternehmensmagazin recke:in beschäftigt sich in der jüngsten Ausgabe mit dem Jubiläum der Jugendhilfe Grünau. Das ganze Heft zum 175-jährigen Bestehen der Einrichtung der Graf Recke Pädagogik gGmbH in Bad Salzuflen können Sie hier online lesen:
Sechs Erwachsene und zwei Kinder, Susann Schmidt-Perschall hielt sich bewusst zurück, stellten sich dieser dennoch gerne. Als Jury standen sie vor den unterschiedlichsten Werken, alle an eine weiße Leinwand gepinnt, doch nur an ihre drei Favoriten sollten sie Punkte vergeben: sieben, vier oder einen. Letztendlich erwiesen sich in ihren Augen vor allem die Mädchen als besonders talentiert – und sie alle hatten auf dasselbe Thema gesetzt. Auf Platz drei malte sich die achtjährige Milena aus der Tagesgruppe Oerlinghausen mit ihrem fröhlichen Zirkus-Wimmelbild. Insgesamt 28 Punkte von der Jury erhielt die 15-jährige Pia aus der Bad Salzuflener Hummel-Gruppe für ihr weitaus schlichteres, aber ebenso farbenfrohes Bild eines Zirkuszeltes. Platz zwei.
Ganz vorne allerdings landete mit 32 Punkten das Werk von Finja aus der 5-Tage-Gruppe Bielefeld-Mitte. Vor einigen Tagen kam der Brief mit der guten Nachricht, und sie habe sich „total gefreut“, erzählt sie. Vor allem, dass anderen ihr Bild so gut gefällt. „Ich sage das seitdem einfach jedem“, meint sie mit einem Lachen. Völlig unerwartet kam der Sieg allerdings nicht: Sie male und zeichne sehr gerne, sagt Finja. Wenn sie traurig oder genervt sei zum Beispiel, „und dann geht’s mir auch schon besser“. Das Talent hat sie dabei offenbar von ihrer Tante. „Die zeichnet sehr realistisch, und das lerne ich gerade.“
Ich habe mich total gefreut und sage das seitdem einfach jedem.
Dieser neue Realismus kam dann auch bei ihrem Zirkusbild zum Tragen. Finja nutzte jedoch keine Vorlage, sie malte aus der Phantasie heraus. Sie habe sich überlegt, was alles zu einem richtigen Zirkus gehört. Neben einem Zelt und einer Manege sind das für die Zehnjährige, die in die fünfte Klasse der Luisenschule in Bielefeld geht, in jedem Fall auch Tiere. Dass schließlich ein Pferd und ein Elefant ins Zentrum ihres Kunstwerks rückten, hat einen einfachen Grund: Die könne sie besonders gut, sagt Finja. Den Wettbewerb zu gewinnen, damit habe sie dennoch nicht gerechnet. „Vielleicht ein bisschen gehofft“, verrät sie. Es sei toll, dass nun die Einladungskarten mit ihrem Bild auf dem Deckblatt an alle Leute verschickt werden. Darauf sei sie schon stolz. „Und meine Mama und die ganze Gruppe auch.“
Kinder sind Akteure in der Manege
Neben der Anerkennung erhielten Finja und die beiden weiteren Preisträgerinnen einen Kinogutschein über 15 Euro. Doch auch alle anderen, die mitgemacht haben, können sich über einen Gutschein in Höhe von zehn Euro für den nächsten Kinobesuch freuen. Fürs Zirkuszelt beim Jubiläumsfest benötigen sie ohnehin keine Karten: Nach einer sicherlich aufregenden Projektwoche, mit ebenso anstrengenden wie Spaß bringenden Proben, stehen die Grünauer Kinder und Jugendlichen dann selbst als Hauptakteure in der Manege.