Karim Zeidi ist als Assistent des Pandemiekoordinators Marek Leczycki mittendrin im Coronageschehen. Dass der Weg aus der Pandemie ein langer sein wird und der Impfstoff noch nicht deren Ende, trübt seinen Optimismus nicht. Dass jetzt geimpft wird, sei ein wichtiger Schritt, der Impfstoff sogar ein Meilenstein, meint Karim Zeidi.
„Mir geht es gut!“ Die Antwort von Karim Zeidi kommt wie aus der Pistole geschossen. „Es geht mir wirklich gut“, wiederholt er fröhlich lachend. „Es ist viel zu tun, ich bin sehr beschäftigt und ja, es geht mir gut.“
Karim Zeidi fühlt sich mit seinem positiven Denken nicht allein: Die Stimmung in den drei Senioreneinrichtungen im Dorotheenviertel Hilden beschreibt der 40-Jährige ebenfalls als sehr positiv: "Krisen schweißen zusammen!“, glaubt er. „Hier sind alle sehr motiviert und bereit mitzuhelfen. Die Kolleginnen und Kollegen haben Verständnis für die schwierige Situation, das finde ich gut." Von einer „Coronamüdigkeit“ sei nicht viel zu spüren, meint der Altenpfleger, und das sei gut so: „Denn wenn wir müde werden und nicht aufpassen, kann schnell etwas passieren." So wie im Dezember in einem der drei Seniorenheime, das Haus Buche: "Da hatten wir den bisher größten Ausbruch. Wir müssen weiter achtsam bleiben.“
Karim Zeidi ist Assistent der stellvertretenden Geschäftsbereichsleitung der Graf Recke Wohnen & Pflege, der Einrichtungsleitung im Dorotheenviertel Hilden und des Pandemiekoordinators – alle drei Funktionen vereint in der Person Marek Leczyckis. Kein Wunder also, dass viel zu tun ist für Karim Zeidi, der seit Anfang Dezember die Funktionen innehat, dazu noch die Aufgabe des QM-Beauftragten. Zuvor war der dreifache Familienvater ein halbes Jahr lang stellvertretender Pflegedienstleiter im Haus Linde, eine der drei Senioreneinrichtungen im Dorotheenviertel Hilden. Er ist sich sicher: „Die Impfung geben unseren Mitarbeitenden und vor allem Bewohnern Schutz, das ist ein Hoffnungsschimmer und ein wichtiger Schritt, den wir jetzt gehen, um die Seuche zu bekämpfen.“ Für die breite Gesellschaft ändere das aber kurzfristig noch nicht sehr viel, setzt er hinzu. „Der Impfstoff ist eine große Hoffnung, aber noch nicht die Rettung. Die Pandemiemaßnahmen werden noch weiterlaufen müssen“, meint er.
Karim Zeidi
ist Assistent des Pandemiekoordinators.
Kein Druck, nur Infos
Beim Thema Impfen weiß Karim Zeidi die allermeisten seiner Kolleginnen und Kollegen inzwischen an seiner Seite: „Die Impfbereitschaft war in einer ersten Umfrage im Dezember noch ziemlich niedrig.“ Nur etwa jeder fünfte Mitarbeitende gab an, sich impfen lassen zu wollen. „Aber als wir dann die Einwilligungen eingeholt haben, waren es fast 70 Prozent. Nach und nach kamen immer mehr Leute zu uns, die ihre Meinung geändert haben.“ Und das ohne Druck seitens der Einrichtungsleitung. „Wir haben keine Empfehlung gegeben, nur objektive Infos.“ Ebenso freut sich Karim Zeidi über die offene Haltung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Angehörigen und gesetzlichen Vertretungen. 97 Prozent der Einwilligungen zur Impfung sieht Zeidi als klares Signal. „Von einer Bewohnerin habe ich wortwörtlich gehört: ,Wir müssen uns impfen lassen, damit das Leben wieder zurückkommt.' Das ist, finde ich, eine gute Einstellung", lacht Karim Zeidi. Ihn hat vor zehn Jahren übrigens eine ganz andere Krise auf neue Berufswege geführt: „Ich habe ursprünglich Wirtschaftswissenschaft studiert und als Buchhalter gearbeitet“, erzählt er lachend. Dann kam die Finanzkrise und Karim Zeidi orientierte sich ganz neu.
Alle Infos rund ums Impfen in der Graf Recke Stiftung gibt es auf der Corona-Infoseite.
Mehr erfahren
Und so kümmert sich Karim Zeidi sich heute um den Schutz der Menschen im Dorotheenviertel Hilden. Um auch bei den Seniorinnen und Senioren mit einer schweren Demenz Vertrauen zu den Impfungen zu schaffen, werden diese von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt, welche die Menschen dort schon kennen, erklärt er. So ist etwa im gerontopsychiatrischen Haus Ahorn die Hausärztin der meisten Bewohnerinnen und Bewohner unterwegs, um die Impfungen vorzunehmen.
Dass sich Karim Zeidi selbst impfen lässt, steht für ihn außer Frage. "Dieser mRNA-Impfstoff ist die Zukunft und so bedeutend wie die Erfindung des Rads“, sagt er augenzwinkernd, um dann etwas ernster zu werden: „Ich vertraue dem Impfstoff. Er ist ein Meilenstein."