Bella freut sich auf Frauchen
Hätte man Gabriele Becker vor einigen Monaten nach einem Interview für die Rubrik »Seitenblick – was machen unsere Mitarbeitenden, wenn sie nicht im Dienst sind?« gefragt, hätte sie vermutlich abgelehnt. Zeit für Dinge nebenbei habe sie ja wenig gehabt, sagt sie. Aber: Ende des Jahres geht die Verwaltungsleiterin der Graf Recke Erziehung & Bildung in den Ruhestand. Zeit zu fragen: Was, liebe Frau Becker, machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht mehr im Dienst sind?
Als Gabriele Becker am 1. Dezember 2005 ihren Dienst in der damaligen Stiftungstochter Educon antrat, gab es gleich viel zu tun. Als Teamleiterin im Rechnungswesen musste sie dieses erst aufbauen, erinnert sie sich. In der Folge veränderte sich viel: Die Kinder- und Jugendhilfe wurde aus der Educon gGmbH in die Graf Recke Stiftung zurückgeführt, neue Softwareprogramme wurden eingeführt und ein ganz neuer Fachbereich aufgebaut: »2008 sind wir mit 60 Mitarbeitenden im Familien unterstützenden Dienst gestartet«, erinnert sich Gabriele Becker. »Heute sind es mehr als tausend.« Auch für Gabriele Becker änderte sich einiges: Sie übernahm noch mehr Verantwortung als Verwaltungsleitung im heutigen Geschäftsbereich Graf Recke Erziehung & Bildung. Zum Jahresende geht die 64-Jährige in den Ruhestand.
Gebürtig aus Delbrück bei Paderborn, hat es Gabriele Becker »der Liebe wegen« nach Wesel gezogen, ihr berufliches Glück fand sie bei der Graf Recke Stiftung. Viel Zeit neben der Arbeit habe sie nicht gehabt, sagt sie. Keiner wisse das besser als ihr Mann: »Er war ja nicht nur mit Gabriele Becker verheiratet, sondern auch mit der Graf Recke Stiftung.« Und auch wenn Gabriele Becker so ganz nicht von der Stiftung lassen wird und ihr noch einige Monate als Beraterin erhalten bleibt: Pläne für den Ruhestand sind gemacht. »Wir reisen gern mit unserem Wohnwagen, im Winter in die Berge und im Sommer ans Meer. Das werden wir jetzt viel öfter machen.« Zur Vorbereitung auf den Ruhestand haben die beiden sich E-Bikes angeschafft. Außerdem wird Gabriele Becker einen Englischkurs belegen. Nutzen möchte sie das dann nach Corona, wenn es nach England gehen soll.
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Seitenblick: Was machen unsere Mitarbeitenden eigentlich, wenn sie nicht im Dienst sind?
In dieser Rubrik des Magazins recke:in erzählen Mitarbeitende aus allen Bereichen der Graf Recke Stiftung von sich: Was sind ihre Hobbys und Interesse jenseits ihrer beruflichen Tätigkeit?
Die Pandemie habe ihren Endspurt Richtung Ruhestand »stark geprägt«, sagt Gabriele Becker, »weil uns Corona überrollt hat. Ich habe ja schon vorher viel gearbeitet, aber dieses Jahr war das Tempo noch höher.« Gabriele Beckers Plan, die letzten Monate nur noch halbtags zu arbeiten, ging nicht auf. »Da wollte ich mich schon rausschleichen, aber das hat nicht geklappt«, sagt sie, und es klingt gar nicht so, als sei das schlimm. »Es wird sicherlich Tage geben, an denen ich den ganzen Trubel und die Kollegen und Kolleginnen vermissen werde.«
Ende des Jahres soll es aber wirklich vorbei sein mit den arbeitsreichen Tagen, dann wird Gabriele Becker deutlich mehr Zeit haben. Teilen muss ihr Mann seine Frau aber weiterhin: Zwergschnauzer Bella erhebt ebenfalls Anspruch auf Frauchen.
Gabriele Becker
wollte sich eigentlich rausschleichen, "hat aber nicht geklappt".