Back in town: Ulrich Lilie als Theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung eingeführt

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Diakonie braucht den wachen Blick der Theologie, so Oberkirchenrätin Henrike Tetz bei der Einführung von Pfarrer Ulrich Lilie ins Amt des Theologischen Vorstands der Graf Recke Stiftung. Die Freude über die Rückkehr eines guten alten Bekannten an alte Wirkungsstätte war im Einführungsgottesdienst spürbar und die Bedeutung der diakonischen Arbeit wurde mehrfach deutlich formuliert. Und für die Bürgermeisterin wurde es auch ganz persönlich ein besonderer Tag.

Zwischen den vielen theologischen und diakonischen Worten und Botschaften blieb es der Bürgermeisterin vorbehalten, es in eine kurze, eher weltliche Formulierung zu übersetzen: "Ulrich Lilie ist back in town. Eine frohe Botschaft!" In Düsseldorf sei Lilie ein "alter Bekannter für evangelische Christinnen und Christen und auch alle anderen", so Klaudia Zepuntke in ihrem Grußwort zur Einführung Lilies ins Amt des Theologischen Vorstands der Graf Recke Stiftung. Und sie erinnerte an dessen Wirken an verschiedenen Stationen im evangelischen Düsseldorf, auch schon einmal als Vorstand der Graf Recke Stiftung, bevor Ulrich Lilie dem Ruf nach Berlin folgte und für zehn Jahre das Amt des Präsidenten der Diakonie Deutschland übernahm. 

Zuvor war Ulrich Lilie von Oberkirchenrätin Henrike Tetz in einem Gottesdienst feierlich ins Amt des Theologischen Vorstands eingeführt worden. Tetz war Ulrich Lilie 2010 im Amt des Superintendenten des Kirchenkreises Düsseldorf nachgefolgt, als dieser das erste Mal zur Graf Recke Stiftung gewechselt war. Nun sei es "eine besondere Freude, dass heute mit Ulrich Lilie wieder ein Theologischer Vorstand den Vorstand der Graf Recke Stiftung  vervollständigt", so die Oberkirchenrätin. Unter der Überschrift der Jahreslosung "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe", schlug Henrike Tetz den Bogen zur diakonischen Arbeit: "Menschen tun das Richtige, wenn sie aus Liebe handeln. Menschen gehen in die Irre, wenn sie aus Liebe handeln. Den wachen und realistischen Blick zu haben, dazu braucht es Theologie. Theologie hilft, unser Leben und das Leben mit anderen zu verstehen und zu gestalten, unsere Entscheidungen zu betrachten und sogar zu ändern, neue Wege zu finden und uns nicht entmutigen zu lassen. Das ist in der Diakonie, das ist in der Graf Recke Stiftung zu erleben, und das ist ganz sicher ein liebevolles Geschehen."

Seine anschließende Predigt widmete der neue Theologische Vorstand der Begegnung von Jesus mit dem blinden Bettler Bartimäus (Lukas 18, 35-42): "Jesus holt diesen Unerhörten, an den Rand Gedrängten in die Mitte des Geschehens und stellt ihm diese schönste aller Fragen: ,Was willst du, dass ich für dich tun soll?' Warum fragt uns so selten jemand, was wir wünschen, was wir eigentlich brauchen?" Diakonie, so Lilie, "das heißt, anderen zu helfen, ein eigener Mensch zu sein. Aus einem Unerhörten wird ein Erhörter, ein Gesehener und jetzt auch selbst Sehender. Diakonie, das heißt: hinhören, hinsehen, genau zu fragen, zu helfen, ein eigener Mensch zu sein. Das ist die diakonische Mission der Graf Recke Stiftung seit über 200 Jahren."

Diese Mission griff Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke nach ihrem Willkommensgruß an den Rückkehrer auf: Die Graf Recke Stiftung leiste seit Langem in Düsseldorf großartige Arbeit. Sie sei eine Konstante und eine feste Größe des Miteinanders in Düsseldorf. "Die Menschen, die hier Unterstützung erfahren, die sind manchmal von der Stadtgesellschaft vergessen worden. Aber hier, in der Graf Recke Stiftung, finden sie immer wieder Menschen, die sie unterstützen und auf den richtigen Weg bringen." Dem "Trio an der Spitze dieser segensreichen Einrichtung wünschte Zepuntke "alles Gute für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben" und äußerte ihre Vorfreude "auf ein weiteres vertrauensvolles Zusammenwirken".

Ich freue mich auf ein weiteres vertrauensvolles Zusammenwirken.

Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke

Mit Heinrich Fucks erinnerte schließlich der Nachfolger der Superintendenten Lilie und Tetz an die Wurzeln der Diakonie. Angefangen als Rettungshausbewegung "in den Verwerfungen der Industrialisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts" sei die Diakonie "zur Marke der christlichen Kirche geworden", betonte Fucks, der auch Mitglied des Kuratoriums der Graf Recke Stiftung ist. Abschließend warf Dr. Wolfgang Nockelmann, Präses des Kuratoriums einen Blick voraus: "Gemeinsam mit Finanzvorstand Petra Skodzig und Personalvorstand Jens Leutner werden Sie, Herr Lilie, unsere Stiftung nun in eine gute Zukunft führen, ihr diakonisches Profil stärken und wichtige personelle Veränderungen vorbereiten. Ich freue mich außerordentlich darüber. Denn es gibt viel zu tun."

Ein Highlight war die musikalische Begleitung des Tages: Violinistin Corina Golomoz, Sebastian Wienand am Hammerklavier, beide Mitglieder des Freiburger Barockorchesters, und Countertenor Valer Sabadus sorgten bei den Gästen für große Begeisterung. Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke brachte es auf den Punkt, als sie sich in ihrem Grußwort bedankte "für die vielen guten Worte in diesem wunderbaren Gottesdienst und für diese wunderschöne Musik. Auch als Bürgermeisterin ist das nicht selbstverständlich, an einem Donnerstagmittag so etwas Schönes zu erleben."

Frohe Botschaft für Bürgermeisterin

Für Klaudia Zepunkte hielt der Tag eine weitere, ganz persönliche Freude bereit: Noch in der Graf Recke Kirche erhielt die Bürgemeisterin die frohe Botschaft, dass ihr Enkelkind zur Welt gekommen sei!

Superintendent Heinrich Fucks: "Diakonie als Marke der christlichen Kirche."
Präses Dr. Wolfgang Nockelmann: "Es gibt viel zu tun."
Im Gespräch: Ulrich Lilie und der frühere Präses Dr. Reinhard v. Dalwigk.
Im Gespräch: Der aktuelle Präses und sein Vorgänger mit Rechtsanwalt Dr. Damian Hecker.
Ein Highlight: Das Freiburger Barockorchester mit Countertenor Valet Sabadus.
"Einfach überwältigend": So bezeichnete einst das Magazin "Der Spiegel" die Stimme des Countertenors Valer Sabadus.
Einführung ins Amt: Oberkirchenrätin Henrike Tetz und Ulrich Lilie.
Assistenz bei der Einführung: Wolfgang Nockelmann (links), Petra Skodzig (Mitte) und Klaus von Poppy (rechts), Ehrenamtler aus dem Pflegezentrum Walter-Kobold-Haus.
Fürbitten: Junge und ältere Leistungsberechtigte aus allen Aufgabenfeldern der Stiftung gaben dem neuen Vorstand gute Wünsche mit auf den Weg.

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