Zum 1. Juli 2024 übernimmt Pfarrer Ulrich Lilie das Amt des Theologischen Vorstands der Graf Recke Stiftung. Dies hat er bereits von 2010 bis 2014 bekleidet. Er führt die Graf Recke Stiftung nun gemeinsam mit Finanzvorstand Petra Skodzig und Personalvorstand Jens Leutner.

Pfarrer Ulrich Lilie kehrt an eine seiner alten Wirkungsstätten zurück: Ab dem 1. Juli 2024 gestaltet der 66-Jährige als Theologischer Vorstand die strategische Ausrichtung der Graf Recke Stiftung gemeinsam mit Petra Skodzig, seit 2008 Finanzvorstand, und Jens Leutner, der im November letzten Jahres das Amt des Personalvorstands übernommen hatte. Seinen Sitz im Kuratorium der Graf Recke Stiftung gibt Ulrich Lilie mit Übernahme des Vorstandsamtes am 1. Juli 2024 ab. Ulrich Lilie war bereits 2010 bis 2014 Theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung, bevor zum Präsidenten der Diakonie Deutschland berufen wurde.

„Mit Pfarrer Lilie haben wir einen erfahrenen Theologen, einen Fachmann für die Sozialwirtschaft und eine profilierte diakonische Führungspersönlichkeit gewonnen“, sagt Dr. Wolfgang Nockelmann, Präses des Kuratoriums der Graf Recke Stiftung. „Herr Lilie kennt die Stiftung und deren Belange aus seiner früheren Vorstandstätigkeit bestens. Dass er auf diese Weise der Stiftung die Treue hält und sich zur Verfügung stellt, freut mich ausgesprochen. Wir erhoffen uns von seiner großen Expertise und seinem umfassenden Netzwerk noch einmal einen weiteren Schub, um die mit Blick auf die bekannten wie derzeit noch nicht abzusehenden Anforderungen der Zukunft notwendige Weiterentwicklung unserer Stiftung voranzutreiben.“

Finanzvorstand Petra Skodzig, die bereits von 2010 bis 2014 mit Ulrich Lilie im Stiftungsvorstand zusammengearbeitet hatte, sagt: "Ich freue mich sehr, an die überaus vertrauensvoll-konstruktive Zusammenarbeit anzuknüpfen. " Ihr Vorstandskollege Jens Leutner ergänzt: "Mit dem neu zusammengesetzten Team sind wir gut aufgestellt, die kommenden Herausforderungen zu meistern." Und Pfarrer Ulrich Lilie erklärt: „Die Rückkehr an meine alte Wirkungsstätte ist für mich eine Herzensangelegenheit und ich freue mich, den weiteren Weg der Graf Recke Stiftung noch einmal mitzugestalten."

Die Rückkehr an meine alte Wirkungsstätte ist für mich eine Herzensangelegenheit.

Ulrich Lilie

Der 1957 in Rhumspringe, Niedersachsen, geborene Ulrich Lilie ist in Düsseldorf aufgewachsen. Er studierte evangelische Theologie an den Universitäten Bonn, Göttingen und Hamburg. 1981 bis 1982 absolvierte er ein Sozialsemester in der evangelischen Kirchengemeinde Bottrop-Altstadt bei Michael Schibilsky. Nach bestandener Erster Theologischen Prüfung war er Vikar in der Kirchengemeinde Essen-Bergeborbeck/Vogelheim und wurde nach bestandenem Zweiten Theologischen Examen 1989 in der Evangelischen Kirche in Karlsbrunn an der Saar zum Pfarrer ordiniert.

Im Jahre 1990 nahm Lilie seinen Dienst als Pastor im Sonderdienst am Evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf auf und übernahm dann 1994 eine Pfarrstelle an der Düsseldorfer Friedenskirche mit dem Zusatzauftrag der Leitung und Seelsorge am Hospiz am Evangelischen Krankenhaus. Von 2007 bis 2010 hatte er als Stadtsuperintendent die Leitung des Kirchenkreises Düsseldorf inne.

Von 2010 bis 2014 war Ulrich Lilie Theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung, von 2014 bis 2023 trug er als Präsident der Diakonie Deutschland, von 2017 bis 2019 außerdem als Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung sowie von 2021 bis 2022 als Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Verantwortung. Während seines beruflichen Wirkens nahm Lilie vielfältige neben- und ehrenamtliche Aufgaben wahr, so etwa als Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKIR) und als Vorstandsmitglied des Evangelischen Krankenhausverbandes Rheinland-Westfalen-Lippe (1996 bis 2011), als Mitglied des Kuratoriums und Mitglied des Fachausschusses der Diakonie in Düsseldorf, des Innerkirchlichen Ausschusses der EKIR und des Präsidiums des Aufsichtsrates des Klinikverbandes „Evangelische Kliniken Niederrhein“.

Ulrich Lilie ist mit der Pfarrerin Kirsten Lilie verheiratet und hat vier Kinder.

1.882 Fahrten und 34.232 zurückgelegte Kilometer lautet die beeindruckende Bilanz des diesjährigen STADTRADELNs, an dem insgesamt 144 Aktive aus Düsseldorf und Bad Salzuflen für die Graf Recke Stiftung am Start waren. Besonders bemerkenswert: Julia Weyer, Tim van Bilsen und Michael Haubrock kamen innerhalb von drei Wochen auf dem Fahrrad auf jeweils weit mehr als tausend Kilometer. Damit ließen sie sogar alle E-Biker deutlich hinter sich.

Die bundesweite Aktion STADTRADELN des Netzwerks Klimabündnis hat Mitarbeitende und Freunde der Graf Recke Stiftung in Düsseldorf und Bad Salzuflen erneut zu Höchstleistungen animiert. Mit 26.292 erstrampelten Kilometern innerhalb von drei Wochen landeten die 88 Teilnehmer aus Düsseldorf auf einem beachtlichen elften Platz aller Teams aus der Landeshauptstadt; die 56 Aktiven der Jugendhilfe Grünau erlangten in Bad Salzuflen mit 7.940 Kilometern sogar den siebten Rang. Eine großartige Leistung aller Beteiligten, keine Frage. In diesem Jahr taten sich jedoch gleich drei Radler ganz besonders hervor: Julia Weyer, Tim van Bilsen und Michael Haubrock fuhren in den Club der Tausender, und das ohne elektrische Unterstützung.

Ganz vorneweg in diesem Jahr: Familientherapeut Tim van Bilsen aus Düsseldorf, bei dem am Ende unglaubliche 1.623 Kilometer zu Buche standen. Völlig überraschend kam das allerdings nicht. Er sei zwar recht spät zum Radsport gekommen, erzählt der 53-Jährige. Aber nachdem er 2018 seinen alten BMW verkauft habe und nur noch seine Frau über ein Auto verfügt, erledige er fast alles mit dem Rad. Dazu gehört etwa die tägliche Fahrt auf seinem aufgerüsteten Trekking-Bike vom Düsseldorfer Stadtteil Stockum nach Wittlaer zur Arbeit, „aber nicht direkt, am Rhein entlang, das sind schon mal 26 Kilometer“, berichtet er. Das Schöne dabei: Seine Arbeit ende, sobald er sich aufs Rad setze. „Ich strecke das auch gern mal bis nach Duisburg durch die Felder. Ich fahre ja, weil es mir Spaß macht.“

Bei Regen und Schnee

Das Tolle am Radfahren sei, dass er jedes Mal entscheiden könne, „ob ich Sport machen will oder entspannen und die Natur erleben“, schwärmt Tim van Bilsen. Auch schlechtes Wetter genießt er, sogar Regen und Schnee, „mit gutem Material und der richtigen Kleidung“, wie er es formuliert. Er sei nun seltener krank und halte zudem sein Gewicht, benennt er die weiteren Vorteile. Doch van Bilsen hat auch die Schattenseiten erlebt. Unter anderem durch einen Fahrradunfall war er fast ein Jahr lang außer Gefecht gesetzt. Das Stadtradeln kam daher genau zur rechten Zeit: „Dadurch habe ich meine Fitness zurückbekommen.“

Während des STADTRADELNs haben wir den zu diesem Zeitpunkt weit vorne liegenden Tim van Bilsen schon einmal interviewt. Das Video dazu gibt es hier zu sehen.

Auch das war kein Zufall: „Die 21 Tage waren für mich eine Challenge, wie viel ich schaffen kann“, verrät der Diplom-Pädagoge. Er sei manchmal sogar nachts gefahren, und natürlich auch am Wochenende. Seine längste Tour war 140 Kilometer lang, führte ihn nach Essen-Kettwig, Wülfrath, Krefeld und Mettmann. „Was ich sagen muss: Nach eineinhalb Wochen war ich eigentlich durch. Tausend Kilometer dachte ich, das reicht.“ Doch dann sei eine geschätzte Kollegin im Ranking aufgetaucht, die immer näher an ihn heranrückte. „Die war mir am Hinterrad, das hat meinen Ehrgeiz geweckt“, meint van Bilsen mit einem Lachen. Er sei voller Respekt gewesen, habe aber darüber gerätselt, wie sie das nur schafft.

Durch sieben Länder

Die Erklärung: Die Kollegin heißt Julia Weyer, ist pädagogische Mitarbeiterin in der Wohngruppe Wohnen & Arbeiten (Warb) in Mettmann – und befand sich just zur Zeit des Stadtradelns im Fahrradurlaub, und nicht in irgendeinem: Gemeinsam mit ihrem Partner fuhr sie innerhalb von elf Tagen mit dem Rad von Ungarn aus über Serbien, Kroatien, Slowenien, Österreich und die Slowakei bis nach Tschechien. „Wir haben am Tag um die 100 Kilometer gemacht“, berichtet die 39-Jährige. „Und natürlich hatte ich Lust, beim Stadtradeln vorne mitzumischen. Aber es war ein netter Konkurrenzkampf.“

Es sei wirklich erstaunlich, wie Herr van Bilsen das geschafft habe, meint Julia Weyer. Er sei jedoch „ein schönes Beispiel dafür, wie man Radfahren in den Alltag integrieren kann“, freut sie sich. Auch sie fährt beispielsweise die 17 Kilometer zur Arbeit regelmäßig mit dem Rad. Und so kann sie es verschmerzen, dass ihre beeindruckenden 1.496 Kilometer am Ende nicht ganz zum Sieg gereicht hatten, trotz zusätzlicher Touren vor und nach dem Urlaub auf ihrem Gravelbike, eine Art geländegängiges Rennrad.

Ich bin schon mal von Hilden nach Griechenland gefahren.

Julia Weyer, Zweitplatzierte

Die eigentliche Herausforderung aber war zweifellos die Fahrt durch sieben Länder, „mit durchschnittlich sechs Stunden im Sattel, auch bei Regen und Wind“. Doch sie wusste, worauf sie sich einlässt – und was sie sich zutrauen kann. „Ich bin schon mal von Hilden nach Griechenland gefahren“, erzählt sie.

Sicherlich, sagt Julia Weyer, so etwas sei schon anstrengend. Es gehe ihr jedoch „um die Naturverbundenheit, die Freiheit, auch die Spontanität“. Denn tatsächlich gab es für sie und ihren Partner dieses Mal kein Ziel, die Tour sei spontan entstanden. Und so stellte sich auch täglich die Frage, wo sie übernachten werden, im Zelt oder einer Unterkunft? Zudem erlebe man die Umgebung sehr intensiv, auch die Kontraste der verschiedenen Länder. „Das ist ein bisschen ein Abenteuer, allein, weil man so reduziert unterwegs ist“, meint sie.

Michael Haubrock kann das sehr gut nachvollziehen, auch für ihn bedeutet Radfahren „Freiheit, eins zu sein mit der Natur, mit dem Sportgerät eine Einheit zu fühlen“. Dass der Therapeut im Fachdienst beim STADTRADELN nicht zum ersten Mal in den Club der Tausender gefahren ist, er sich mit 1.444 Kilometern bereits zum vierten Mal in Folge bei der Jugendhilfe Grünau an die Spitze gesetzt hat, kommt nicht von Ungefähr. Der frühere Leistungssportler im Fußball hat in den letzten Jahren bei diversen Fahrradmarathons teilgenommen, „das geht bei 210 Kilometern am Tag los“, erläutert der 64-Jährige. Ein solcher war während des STADTRADELNs zwar nicht darunter, doch Michael Haubrock genießt auch jede kürzere Strecke, „zum Beispiel einmal um dem See bei uns im Dorf“. Oder seine täglichen rund 50 Kilometer zur Arbeit und zurück, die er gerne mal verlängert. „Manchmal hatte ich schon vor dem Dienst 40 Kilometer auf der Uhr“, erzählt er. Und selbst im Dienst fuhr der Therapeut und Deeskalationstrainer die eine oder andere kurze Tour, gemeinsam mit den Jugendlichen aus der Rennradgruppe von Grünau, die er einst selbst mitbegründet hat.

Battles auf Augenhöhe

Überhaupt freut sich Michael Haubrock sehr, dass 2024 ganz viele Kinder und Jugendliche beim STADTRADELN mitgemacht haben. „Das zeigt, dass Erwachsene als Vorbild dienen können“, meint er. Es sei sogar „zu richtigen Battles innerhalb der Gruppe gekommen, aber immer auf Augenhöhe, niemand missgönnte dem anderen den Erfolg.“ Daran hatte Tatiana Bremer zweifellos ihren Anteil, die nicht nur das abschließende Grillfest organisierte und damit das Gemeinschaftsgefühl stärkte. Die Teamleiterin der Wohngruppe Kükenbusch hatte erneut auch die Teamleitung beim STADTRADELN in Grünau übernommen und immer wieder motivierende Sätze im Chat der App gepostet, wie Michael Haubrock berichtet.

Tatiana Bremer hatte sich damit offenbar auch selbst angespornt: Unter den E-Bikern setzte sie sich in diesem Jahr an die Spitze der Jugendhilfe Grünau in Bad Salzuflen, verpasste mit 902 Kilometern den Club der Tausender nur knapp. Dennis von Schoenfeld, als Gemeindemitglied und Nachbar für das Team der Graf Recke Kirche am Start, belegte in dieser Kategorie mit 848 Kilometern in Düsseldorf den ersten Rang. Wie die anderen Sieger kann er sich als Anerkennung nun über einen Gutschein der Graf Recke Stiftung für ein Fahrrad-Fachgeschäft freuen.

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